Und was habe ich davon?
Sie
sitzen im Zug und schauen auf dem Handy den Achtelfinal der
Fussball-Weltmeisterschaft Schweiz – Schweden. Und weil Sie in einem
Schweizer Zug unterwegs sind, machen das auch alle anderen Pendler. Die
Folge: Das Bild wird unscharf, die Übertragung stockt immer wieder. Und
das Netz ist überlastet. Kein Wunder: Denn die übertragenen
Datenvolumina in öffentlichen Mobilfunknetzen verdoppeln sich seit
Jahren alle neun bis zwölf Monate. Mit 5G wird das Vergangenheit sein.
Es ermöglicht Anwendungen, von denen wir heute nicht einmal träumen.
Zum Beispiel?
Mit
5G sinkt die Reaktionszeit auf einige wenige Millisekunden Verzögerung.
Die Übertragung findet praktisch in Echtzeit statt. Bleiben wir beim
Fussballspiel: Das Bild ruckelt nicht mehr und Sie können auswählen, aus
welcher Kameraperspektive Sie das Spiel verfolgen wollen.
Braucht das nicht wahnsinnig viel Strom?
Nein!
Mit 5G kann der Energieverbrauch pro übertragenem Bit um den Faktor
1000 gesenkt werden. Das Netz wird nachhaltiger und auch noch günstiger
im Betrieb.
Wo könnte 5G überall zum Einsatz kommen?
- Im Strassenverkehr: 5G ist Voraussetzung für selbstfahrende Autos. Denn diese brauchen lückenlos in Echtzeit Umgebungsdaten und Verkehrsinformationen, um Route und Geschwindigkeit zu berechnen.
- Viel aufregender ist aber die medizinische Anwendung: Durch 5G muss man nicht mehr vor dem Arzt auf dem OP-Tisch liegen. Der Arzt kann Tausende Kilometer entfernt in seinem Büro sitzen und einen Roboter anweisen, der den Eingriff durchführt.
- 5G ist auch der Grundstein für Virtual-Reality-Anwendungen aller Art – von der Stadtführung bis zum Cybersex.
- Internet der Dinge: Smartphones, die beim Kühlschrank zu Hause nachfragen, ob noch genug Milch da ist. Das Auto, das der Heizung zu Hause meldet, wann man daheim ankommen wird, damit es im Winter dann auch kuschlig warm ist.
Swisscom, Salt oder Sunrise?
Wann geht es los mit dieser neuen Welt?
Der
Bund schreibt jetzt die Frequenzen aus. Ab 2020 soll es losgehen. Dafür
braucht es aber einige Voraussetzungen: zum einen genug Antennen, damit
das Netz auch stabil betrieben werden kann. Und natürlich auch neue
Handys und Tablets. Denn 5G baut auf völlig neuen Verfahren auf.
Kommen mit 5G auch neue Gefahren auf uns zu?
Experten
schätzen, dass 5G eine Vielzahl von neuen Bedrohungen mit sich bringt.
Können Cyber-Erpresser heute «nur» auf Computer- oder Handy-Daten
zugreifen, wären sie dank des Internets der Dinge wohl in der Lage,
Besitzer aus ihrem Haus auszusperren. Aber 5G bringt auch mehr
Sicherheit: WLAN-Netzwerke, heute ein Haupteinfallstor für
Cyberschädlinge, braucht es mit 5G nicht mehr. Die 5G-Technik schafft
überdies extrem zuverlässige Kommunikationswege, die auch im Fall einer
Naturkatastrophe nicht zusammenbrechen.
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