Die Technik
Ein solches Langstreckenwunder wird erst durch ein brandneues Flugzeug in der Singapore-Airlines-Flotte möglich: den Airbus A350-900, der mit dem Zusatz ULR klarmacht, um was es geht. ULR steht nämlich für Ultra Long Range. Verschiedene technische Änderungen am Flugzeug machen den Flugmarathon möglich. So wurde das Treibstoffsystem modifiziert, sodass der Jet 24'000 Liter Kerosin zusätzlich tanken kann, insgesamt passen so 165'000 Liter in die Tragflächen.
Ausserdem wurde die Aerodynamik verbessert und gnadenlos Gewicht eingespart. Die meisten Teile am Flugzeug sind aus Kohlefasern gefertigt, und selbst die Notrutschen sind beim A350-900 ULR leichter als bei vergleichbaren Flugzeugen. Letzter Trick zur Bewältigung der Monsterstrecke: Der vordere Frachtraum bleibt beim Flug SQ22 leer. Fracht könne man effizient auch auf Flügen mit Zwischenstopp transportieren, erklärt ein Airbus-Sprecher. Der Fokus liegt also klar auf dem Transport der 94 Passagiere in der Premium Economy (eine normale Economy-Klasse gibt es nicht) und der 67 Personen in der Businessklasse. Theoretisch könnte so eine Strecke von 18'000 Kilometern Nonstop-Flug erreicht werden.
Die Flugroute
Je nach Windbedingungen entscheiden sich die Piloten für eine andere Route. In unserem Fall führt der Weg über Südkorea, Japan, den Nordpazifik, über die Beringsee, bis das Flugzeug nahe von Quinhagak in Alaska nach etwas über zehn Stunden Flug zum ersten Mal wieder Boden unter dem Rumpf hat. Gelandet wird aber noch lange nicht. Erst wird noch Kanada durchquert, bis der Flieger nach genau 16 Stunden und 57 Minuten in New York aufsetzt.
Grund für die unterschiedlichen Routen sind die starken Winde in der Troposphäre, der Reiseflughöhe von Verkehrsflugzeugen. Die Jetstreams blasen dort mit bis zu 500 Stundenkilometern und treten wellenförmig auf. Planen die Piloten richtig, so können sie mit dem Flugzeug quasi auf dem Jetstream an die Destination surfen und so viel Treibstoff sparen. Herrscht Flaute am Himmel, so dauert der Flug auch mal etwas länger. Im Maximum kann der Flieger 18 Stunden und 45 Minuten am Himmel bleiben. Danach ist der Tank leer.
Die Fakten
Für die Strecke von Singapur nach New York werden pro Stunde fast 6000 Kilogramm Kerosin verbrannt, und weil das Flugzeug so lange nonstop in der Luft ist, fliegen zwei komplette Piloten-Crews mit. Insgesamt sind vier Piloten an Bord, die Kabinen-Crew zählt 13 Personen.
Damit niemand verdurstet, werden Unmengen an Getränken geladen. 100 Liter Champagner und Wein, 100 Liter Spirituosen, Bier, Kokosnusswasser und Mocktails und reichlich Mineralwasser treten die lange Reise an.
Das Gewissen
Kaum ein Passagier wird diese Reise aus purem Spass antreten, die angepeilte Zielgruppe sind Geschäftsreisende. Wer sich dennoch Sorgen um seinen klimatischen Fussabdruck macht, der kann die Emissionen (6,1 Tonnen CO2 beim Flug in der Businessclass) bei Myclimate.org mit 174 Franken kompensieren.
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Die beliebtesten Leser-Kommentare
- am 05.12.2018 07:56 Diesen Beitrag melden
Lachhaft
Eine Herausforderung wäre es gewesen, wenn er in der Eco geflogen wäre. - am 05.12.2018 07:57 Diesen Beitrag melden
Paid Post? Wieso immer Business Class?
Interessanter für das selber zahlende Fussvolk wäre jeweils, wenn die Economy-Klasse beschrieben würde. Die Business-Klasse ist für viele kaum bezahlbar. Gerade bei SQ ist der Klassenunterschied zudem wesentlich. - am 05.12.2018 07:56 via Diesen Beitrag melden
ach ja
Als ich 'business class' las, hab ich aufgehört zu lesen. Da es sich die wenigsten leisten können oder nicht wollen, wäre der testflug mit zufriedenheit in economy sicher anders ausgefallen...
Die neusten Leser-Kommentare
- Alle 125 Kommentare
4 Triebwerke
Leute, wer lesen kann, ist im Vorteil.
Interessantes Unterwegs
Klimatischer Fussabdruck
Nicht verstanden