Freitag, 17. August 2018

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22.07
Am Abend ging die Gruppe in die Bar «Karlsbergen» in Longyearbyen. An der Wand hängen Portraitaufnahmen von ehemaligen Minenarbeitern.

Nach einer Woche auf der See tut es gut, wieder einigermassen in der Zivilisation zu sein. «Es war ein ziemlich spezielles Gefühl, um 1 Uhr morgens ins Freie zu treten, das Sonnenlicht und die atemberaubende Aussicht auf den Gletscher zu geniessen«, sagt Joëlle Perreten am Ende des 22.07
Quelle: Charles Michel
23.07
Heute Nacht um 1 Uhr ist die «10 vor 10»-Journalistin Anna Gossenreiter und der Kameramann Frank Purschwitz an Bord gekommen. Mit dem Doku-Filmer Matteo Borne und meiner Wenigkeit befinden sich momentan also vier Journalisten an Board. Wie die Teilnehmer damit klarkommen?


Quelle: 20M
23.07
Wir bleiben bis morgen in Longyearbyen, um um auf die nächsten zwei Wochen Reise vorzubereiten und Proviant einzukaufen. In der Universität von Longyearbyen bringen die Teilnehmer ihre Instagram- und Facebookpages auf den neusten Stand. Janine, Antoine und Tessa werden zudem mit dem WWF auf deren Facebookseite eine Q&A durchführen. Internet-User können so direkt den Teilnehmenden ihre Fragen stellen.
23.07
Hier noch das Video von der gestrigen Wasserprobe-Entnahme an Land mit Expeditionsleiter Charles Michel und den Teilnehmerinnen Janine Wetter und Joëlle Perreten.


23.07
Charles Michel hat mit seiner Drohne unglaubliche Aufnahmen des Esmarkbreen-Gletschers in der Ymerbukta aufgenommen. Die wahre Grösse des Eis-Riesen kommt erst durch die Luftbilder wirklich zum Vorschein.
23.07
Expeditionsleiter Charles Michel erzählt im Interview, wie viel Sprit das Schiff verbraucht und wieso die Schweröl-Schifffahrt in der Arktis der Umwelt schadet.



23.07
Auch der Besuch des Esmarkbreen-Gletschers in der Ymerbukta wird uns in Erinnerung bleiben.


23.07
Eindrücke von der Mitternachtssonne.
24.07
Unser zweiter und letzter Tag in Longyearbyen ist angebrochen. Zwei Wochen auf hoher See stehen uns bevor. Und weil Doris Codiga - die gute Seele des Swiss Arctic Project und Mami-Ersatz für die Crewmitglieder - nicht will, dass wir verhungern, gehen wir einkaufen.


24.07
Spätnachts um 00:20 ging es für Tessa Viglezio und Sabine Codiga, der Tochter und Assistentin von Charles Michel noch auf die Bretter in Longyearbyen. Dass es auch um diese Uhrzeit nicht dunkel wird, ist auch für mich ein echt spezielles Gefühl.



Tessa war von der Night-Session begeistert: «Ich hätte nie gedacht, dass ich auch auf Spitzbergen skaten gehen kann! Ich fühlte mich wie wenn ich Zuhause wäre.»
24.07
Auch unsere Teilnehmer fotografieren, bloggen und schreiben über ihre Reise. Unter anderem auf Instagram teilen sie einige atemberaubende Bilder.


Quelle: Instagram
24.07
Letzten Freitag machte ich an Bord eine kleine Umfrage. Wir waren schon seit 4 Tagen unterwegs, mussten aber unterwegs Wasser sparen. Wie die Teilnehmer ihren Beitrag geleistet haben? Ganz einfach:

Im Hintergrund des Videos sieht man die vorangehenden Bauarbeiten am «Global Seed Vault», der weltweiten Pflanzen-Samenbank auf Spitzbergen. Für die Ewigkeit gebaut, wurden vor einigen Jahren «Unregelmässigkeiten», die es nun zu beheben gilt. Die norwegische Regierung spricht von Baufehlern, die weitherrschende Meinung ist aber, dass das Auftauen des Permafrosts unterschätzt wurde.



Der Saatgutspeicher ist der grösste von weltweit 1400. Seine Aufgabe ist die Lagerung einer Mindestanzahl von Saatkörnern der zur Ernährung wichtigen Lebensmittel wie Reis, Mais oder Weizen. Im Katastrophenfall sollen diese dann ausgeliefert und nachgezüchtet werden. Die Lieferländer zahlen für die Speicherung nichts, die Kosten für den Betrieb des Tresors übernimmt der norwegische Staat.
24.07
Heute morgen hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Sarah Strand von der hiesigen Universität zu interviewen. Sie lebt schon seit vier Jahren auf Spitzbergen und macht hier ihre Doktorarbeit über Permafrost. Zudem ist sie Direktorin des Sekretariats der internationalen Permafrost-Vereinigung.



Im Hintergrund des Videos sieht man die vorangehenden Bauarbeiten am «Global Seed Vault», der weltweiten Pflanzen-Samenbank auf Spitzbergen. Für die Ewigkeit gebaut, wurden vor einigen Jahren «Unregelmässigkeiten», die es nun zu beheben gilt. Die norwegische Regierung spricht von Baufehlern, die weitherrschende Meinung ist aber, dass das Auftauen des Permafrosts unterschätzt wurde.
24.07
Für die nächsten zwei Tage ist sehr schlechtes Wetter angekündigt. Die Überfahrt wird also stürmisch. Wir binden alles fest, was herunterfallen könnte. Auch die Kotzkübel stehen schon bereit.


27.04
Ein paar letzte Eindrücke aus Longyearbyen:






24.07
Wie gesagt, legen wir heute Abend in Longyearbyen ab und fahren nordwärts. Das Ziel ist der 80. Breitengrad. Vor der Reise war noch nicht sicher, ob sich das Eis bis Mitte Juli schon soweit zurückgezogen hat, doch - leider, muss man sagen - hat sich das Eis schon komplett von Spitzbergen zurückgezogen. 
25.07
Trotz der schlechten Wettervorhersage verbrachten wir eine ruhige Nacht. Bis jetzt wurde niemand ernsthaft seekrank und der Kotzkübel wartet weiter auf die erstmalige Benützung.



Am Morgen erfolgte dann ein Security-Refresher. Charles Michel verdeutlichte nochmals die Wichtigkeit der Eis- und Ankerwache. Und wieso wir an Land immer zusammenbleiben müssen - «die Gefahr von Eisbären ist stets da», sagt Michel.
26.07
Vor einigen Minuten legten Angehörige der Küstenwache von Spitzbergen an der San Gottardo an - eine für uns willkommene Abwechslung. Die «Sysselmannen» erzählen uns, dass der Fjord Trygghamna, was «sicherer Hafen» auf norwegisch bedeutet, schon im 16. Jahrhundert Walfängern Zuflucht geboten hat. Zudem informierten sie uns, dass die Regenschauer in den letzten Tagen eine Ausnahme seien: «Es hat seit 1994 nicht mehr so stark geregnet wie in den letzten Tagen», sagt Martin, einer der beiden Männer.


Charles Michel erzählt uns, wieso wir morgen unbedingt nochmals zurück auf den Bird Rock müssen: «Die beiden erzählten mir, dass die Jungvögel beim Birdrock nur auf schönes Wetter warten, um sich dann vom Felsen zu stürzen.» Einige würden zum ersten Mal durch die Lüfte gleiten, für die anderen warteten am Fusse des Felsens bereits Polarfüchse. «Vor zwei Tagen wurden dort anscheinend auch Eisbären gesehen.»




26.07
Tag 2 in der Bucht von Trygghamna. Um es im den Worten vom Kapitän auszudrücken: «Its shit.»

Es hört auch weiterhin nicht auf zu regnen - wahrscheinlich aufgrund des Hochdruckgebiets, das in Europa für einen Hitzesommer sorgt. Come on Petrus, die Schweizer wären auch mit 25 Grad Celsius zufrieden, lass uns weiterfahren!


25.07
Wir sind froh, dass Charles Michel die Entscheidung getroffen hat, hier in Trygghamna zu bleiben. Sogar hier in der geschützten Bucht weht ein harscher Wind: 5 Beaufort zeigt die Anzeige an.

25.07

«Ich hätte nie gedacht, dass die Arktis so grün ist», sagte Jasmin Huser beim Betreten der Vogelinsel. Die Erklärung dazu lieferte Charles Michel: Die Vögel der Insel produzierten über die Jahre mit ihren Ausscheidungen so viel Dünger, dass auf dem einst kargen Felsen ein wahres Tierparadies erschaffen wurde. Eisbären, Rentiere, Polarfüchse und Vögel leben mehr oder weniger friedlich auf engstem Gebiet zusammen.



Auf unserem Tagesausflug hatten wir darum ein erstes Mal die Möglichkeit, Rentiere aus der Nähe betrachten. Die Kreaturen liessen sich von unserer Anwesenheit nicht stören und grasten friedlich weiter. Schliesslich müssen sie genug Nahrung aufnehmen, um die harten Wintermonate zu überstehen.


Quelle: 20M

Quelle: Jasmin Huser

Quelle: Antoine Carron

Quelle: Antoine Carron

Quelle: Janine Wetter
25.07
Es ist entschieden: Zumindest bis Morgen bleiben wir vor Ort und warten ab. In der Zwischenzeit besuchen wir den Vogelfelsen «Alkhornet» mit dem Beiboot. Die Fahrt dorthin dauert 20 Minuten - wir hören uns also später. Bis bald!

25.07
«Unsere Erfahrung ist: Wenn die Wettervorhersage schon so mies aussieht, wird es in Realität noch viel schlechter aussehen», sagt Charles Michel. Gleichzeitig könne das Wetter von einer Sekunde auf die andere umschlagen. «Jede Vorhersage weiter als einen Tag gleicht einem Blick in die Glaskugel.»

Die Gruppe wendet sich an Janine: «Mit deinen Nachnamen könntest du dich doch sicher gut mit Petrus stellen!»

25.07
Bei der Besprechung des weiteren Weges informiert uns Charles Michel über die Wetteraussichten. Heute Abend treffen bis zu 4 Meter hohe Wellen aus Westen auf die Insel. 
26.07
Die Teilnehmer des Swiss Arctic Projects stecken die Köpfe zusammen, um die neuen Artikel für Facebook, Instagram und Co. zu besprechen. Während der erzwungenen Pause in Trygghamna kommt der Spass auch nicht zu kurz: Janine erklärt uns das New Commons Game.



Darin spielt jedes Crewmitglied einen Fischkutter und muss entscheiden, ob er die Fischereibestände ausbeuten, oder sorgsam mit den Ressourcen umgehen will. Je nachdem, wie die Mitspieler agieren, bekommt man mehr oder weniger Punkte. Jasmin Huser hat das beste Näschen und gewinnt, Charles Michel wird knapp Zweiter - obwohl er die Fischbestände nie ausbeutet, sondern immer sorgsam mit ihnen umgeht.


Der Plan ist es, nach dem Nachtessen dann in Richtung Norden weiterzufahren - auch während der Nacht.


26.07
Nach dem Znacht gibt es einen Filmabend für die ganze Crew. Ich schäme mich ein wenig für die Filmauswahl, aber «Divergent» war super, um ein wenig den Kopf auszuschalten.
Die Beiträge im Ticker werden ab dann über einen Schweizer Server per Satellit übermittelt und von der Schweizer 20 Minuten-Redaktion eingetragen. Vielen Dank also an meine Kolleginnen und Kollegen in Zürich.


Für die Geräteturnerin Jasmin gleicht die ewige Warterei auf dem Schiff einer Tortur. Um sich zu entspannen, macht sie Yoga - mitten auf dem Schiffsdeck.


Heute sieht die Situation schon viel besser aus, sagt der Kapitän. Die Sonne ist zurück, auf dem Meer ist es jedoch immer noch ein wenig wild. «Darum gehen wir heute Nachmittag noch einmal auf den Bird Rock, um das Naturschauspiel der aus dem Nest fliegenden Jungtiere anzusehen», sagt Michel. 

Charles Michel und Assistentin Sabine Codiga machen die San Gottardo nun abfahrtsbereit. Am Sonntag sollten wir in der Forschungsstation Ny-Ålesund eintreffen. Bis dorthin wird die Crew - und auch ich - ohne Internet auskommen müssen.


Die Wetteraussichten bessern sich, auf den Vogelfelsen «Alkhornet» können wir leider trotzdem nicht. «Bei 5 Beaufort sind die Wellen dafür einfach zu hoch, das Risiko, dass einer vom Beiboot ins Wasser fällt, zu hoch», sagt Kapitän Michel.



Charles Michel und Assistentin Sabine Codiga machen die San Gottardo nun abfahrtsbereit. Am Sonntag sollten wir in der Forschungsstation Ny-Ålesund eintreffen. Bis dorthin wird die Crew - und auch ich - ohne Internet auskommen müssen.
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