Freitag, 17. August 2018

03

10:11
Momentan gibt es gerade ein Briefing bezüglich des weiteren Vorgehens und der Reiseroute. «Ihr werdet über die drei Wochen keine klimatischen Veränderungen mit dem eigenen Auge sehen», sagt Charles Michel. Daher sei es wichtig, auf bestehende Datensätze von Wissenschaftlern zuzugreifen. In der Arktis seien die Auswirkungen des Klimawandels vor allem auf die Tierwelt zu beobachten. 

«Unter anderem gehören Rentiere zu den Gewinnern des Klimawandels», sagt Michel. Die Sommer würden länger und wärmer werden, was bedeutet, dass die Tiere länger und mehr zu Essen vorfinden. «Walrosse und Eisbären, die auf die Eisschollen angewiesen wären, werden es in Zukunft immer schwieriger haben, überleben zu können.»


9:54
Die Nacht ist überstanden und wir hatten ziemlich Glück. Der angekündigte Sturm entwickelte sich zur frischen Brise und wir schliefen wie die Murmeltiere. Oder die Eisbären während dem Winterschlaf. 


23:38
Die Sonne scheint zwar immer noch, aber es ist bewölkt und neblig. Die Temperaturen sind spürbar gesunken und für die Nacht sind Windgeschwindigkeiten von 9 Beaufort angekündigt, was eine stürmische See bedeutet. 



Wir bereiten uns darauf vor, indem wir alle Medikamente gegen Seekrankheit einnehmen. Momentan zeigt die Anzeige 4 Beaufort an. «Wir hatten an dieser Ankerstelle schon stärkere Winde erlebt, aber nun müssen wir die Situation im Auge behalten.»



14:59
Mittlerweile sind wir wieder zurück an Bord der «MV San Gottardo». Die Crewmitglieder arbeiten an ihren Textbeiträgen, am Klima-Report und schneiden ihre Videos zusammen.


Quelle: Joëlle Perreten
13:53
Heute Morgen ging es schon um 6 Uhr in der Früh weiter. Die Wettervorhersage prophezeite Wolken am Nachmittag und wir wollten unbedingt vorher beim Gletscher ankommen. Auf dem Weg sollten von den Teilnehmenden Bodenproben für die ETH Zürich entnommen werden. Immer dabei - weil von Gesetzes wegen Vorschrift - sind die Gewehre und Flare-Pistolen zum Schutz vor Eisbären. 


Quelle: Joëlle Perreten

Quelle: Joëlle Perreten

Quelle: Janine Wetter

Quelle: Janine Wetter
13:49
Alle? Nein, zwei Personen pro Nacht müssen Anker- und Eiswache schieben. Das heisst, wenn das Schiff trotz gesetztem Anker abdriftet, muss der Kapitän sofort alarmiert werden. Das gleiche gilt, wenn eine Eisscholle auf das Schiff zudriften sollte. «Auch auf den ersten Blick klein aussehende Stücke können dem Schiff sehr gefährlich werden, befindet sich doch der Grossteil des Eises unter Wasser», sagte uns Kapitän Charles Michel. 






Quelle: Antoine Carron
13:48
Die 4.5-stündige Überfahrt von Longyearbyen zum Gletscher «Esmarkbreen» war extrem angenehm - keiner von den Crewmitgliedern musste den Porzellanthron aus der Nähe betrachten. Zum Abendessen (um 00.30 Uhr in der Nacht) gab es Quiche und Salat, schon kurz darauf legten sich alle schlafen.


Quelle: Janine Wetter
13:39
Und wir sind wieder live! Die lange Unterbrechung tut mir leid, mit der Internetverbindung haperte es jedoch ein wenig. Wir sind gestern Abend gegen 19.00 Uhr beim Gletscher in der Bucht «Ymerbukta» angekommen. Den meisten von uns blieb bei seinem majestätischen Anblick die Spucke weg



Aus den Reihen der Teilnehmer tönte es begeistert: «Es ist schwierig zu beschreiben, aber die Landschaft unter der Mitternachtssonne betrachten zu können, gehört zum schönsten, was ich bisher erleben durfte», sagt Joëlle. Auch Tessa kann sich vor Freude kaum halten. Um sich auf die Expedition vorzubereiten, lernte sie norwegisch und beherrscht es mitterweile schon ziemlich gut.


Quelle: Antoine Carron

Quelle: Antoine Carron
17:12
Totale Konzentration beim Verfassen der heutigen Arktis-Beiträge. Schon bald geht es für die Gruppe aber weiter. Um 18.00 Uhr fahren wir in die Bucht Ymerbukta, die ungefähr 4.5 Stunden entfernt ist.


16:54
Hier gilt: Schuhe ausziehen! Wer ins Innere des Gebäudes rein will, geht in Hausschuhen oder Socken.


16:48
Hier erhält unser Expeditionsteam die nötigen Materialien, um das Meerwasser zu analysieren.



16:32
Ein Blick auf die farbigen Gebäude und die Universität von Longyearbyen.



16:27
Alle Gebäude auf der Insel sind auf Stelzen gebaut, damit die Wärme des Gebäudes nicht den Boden, d.h. den gefrorenen Permafrost, schmilzt.


14:05
Charles Michel erklärt den Teilnehmenden, wohin sie die Reise in den nächsten Tagen führen wird.


13:14
Wenn es Leute gebe, die nichts vom Projekt halten würden oder sich sogar die Zeit nehmen, einen kritischen Kommentar zu verfassen, sei das super. «So redet man immerhin über den Klimawandel und macht sich vielleicht den einen oder anderen Gedanken dazu», sagt Michel. «Bevor man ein Problem lösen kann, muss man darüber reden.»

13:10
«Redet darüber», sagt Michel. Das wichtigste sei, dass die Teilnehmer die Thematik mit Aussenstehenden teilen würden. Für Jasmin Huser ist klar, dass auch die Teilnehmenden nicht unfehlbar sind: «Auch wir leben nicht komplett CO2-neutral, aber wir sehen, dass es einen Wandel braucht - auch von uns.

13:02
Charles Michel wendet sich an die Teilnehmer: «Wir sind hier nicht in den Ferien». Die Klima-Arbeit der Teilnehmenden während der Expedition soll sich mit dem Schmelzen von Permafrost befassen. «Was sind die Auswirkungen, wenn der Permafrost auftaut? Auf Gebäude, Seilbahnen oder gar ganze Dörfer?», fragt Michel. Es sei dabei wichtig, die Arbeit so verständlich zu schreiben, dass möglichst viele Leute damit erreicht werden können. Viele Bewohner der Schweiz würden sich durch das Steigen des Meeresspiegels nicht betroffen fühlen. «Das Schmelzen des Permafrosts würde aber zahlreiche Probleme auch für die Schweiz mit sich bringen.»


13:00
«Dieses Passagierschiff gehört noch zu den kleineren, die hier teilweise eintreffen, sagt Kapitän Charles Michel. 


11:36
Soeben fuhr ein Passagierschiff in den Hafen ein. Im Vergleich zur Artania sind wir geradezu winzig.



11:26
An Bord des Forschungsschiffes.


10:55
Um 10.00 Uhr standen wir auf und genossen ein reichhaltiges Frühstück. Das Wetter ist ausgezeichnet, die Truppe aber noch geschafft von der Reise. Jetzt steht ein grosses Sicherheitsbriefing an.

10:48
So sehen die Landschaft in Spitzbergen und das Forschungsschiff «MV San Gottardo», auf dem die Teilnehmer nun leben werden, aus. 




3:49
Wir sind jetzt beinahe 20 Stunden wach, aber wir sind endlich in Longyearbyen angekommen! Nach der Ankunft wurden wir abgeholt und auf dem Schiff, der MV San Gottardo eingewiesen. Die Kajüten wirken auf den ersten Blick sehr bequem. Für diejenigen unter uns, die sich im Schlaf gerne drehen und wenden, sind sie jedoch deutlich zu eng.

Wie alle hatten einen sehr langen Tag, die Mitternachtssonne hindert uns jedoch daran, uns richtig müde zu fühlen. Die Sonne bringt uns schon jetzt total aus dem Rythmus. 



Wir gehen trotzdem endlich ins Bett. Gute Nacht!



1:06
«Wir haben drei Jahre auf diesen Moment hingearbeitet und freuen uns jetzt extrem», sagt Charles Michel mit seiner Frau Doris stolz. Auch die Teilnehmer sind ganz aus dem Häuschen: «Ich habe noch nie eine solch unglaubliche Landschaft unter der Mitternachtssonne gesehen», sagt Jasmin Huser begeistert. 

00:53
Wir sind gelandet! Es ist mitten in der Nacht, aber die Sonne scheint trotzdem wie wenn es 5 Uhr nachmittags wäre. Die ganze Szenerie beim Anflug war einfach atemberaubend. Videos und Bilder folgen bald.


21:24
In Kürze beginnt das Boarding zum Flug nach Longyearbyen. Kurz vor ein Uhr in der Nacht werden wir auf der Insel Spitzbergen aufsetzen. 

21:14
Der Abend ist angebrochen und bei den Arktis-Forschern meldet sich der Hunger. Abhilfe ist bald geschaffen, die Mägen schon wieder gefüllt. 


19:33
Um sich die Zeit zu vertreiben, lesen die Gruppenmitglieder die wissenschaftlichen Studien zum Klimawandel in der Polarregion, die WSL-Chef Konrad Steffen als Pflichtstoff abgegeben hat, lesen andere mitgebrachte Bücher (zum Beispiel «Der Schatten des Windes») oder schauen sich Serien an. Zwischendurch wird auch mal ein «Gämsch» gespielt. 


16:28
Für die Gruppe beginnt das lange Warten. Erst um 21.45 hebt der Flug nach Longyearbyen ab, um 00.40 Uhr sollten wir auf der Insel ankommen.

Einige Gruppenmitglieder weisen auf verschiedene 20 Minuten-Kommentarschreiber hin, die mir klar machen, dass noch immer zahlreiche Fragen offen sind - obwohl diese in vergangenen Artikeln schon beantwortet wurden.

User «Grün Schnabel» fragt beispielsweise: «Und wer bezahlt diese Ferienreise? Hoffentlich nicht mit meinen Steuern!»

Wir können dich beruhigen, Grünschnabel. Wie Charles Michel, Kapitän und Kopf hinter dem Swiss Arctic Project gegenüber 20 Minuten erklärte, ist das ganze Projekt privat und von Sponsoren finanziert. Ausserdem sei es keine Ferienreise, sondern eine Klima-Expedition.



User «slash» regt sich über unseren CO2-kompensierten Flug auf: «Ein CO2-kompensierter Flug? Wie bitte soll das gehen? Reinigen denn diese Geldnötli die Umwelt?»

Der Widerspruch zwischen der Klima-Expedition in die Arktis, die einerseits selber viel CO2 produziert und dem Anspruch, die Öffentlichkeit damit auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, war auch bei den Organisatoren des Projekts ein grosses Thema. In einem Blogbeitrag erklären sie allen Interessierten, wieso die Reise

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